Fussballsportverein Wehringen e.V.
09. Juli 1947 - Gründung des Vereins
Das bittere Ende eines furchtbaren Krieges war vorüber. Die Jahrgänge der 18- bis 40-Jährigen hatten schrecklichen Blutzoll gezahlt. Erst allmählich kehrten Soldaten, die in Gefangenschaft geraten waren, in die Heimat zurück. Es war eine schlimme Zeit. Doch schon bald erfasste die Jugend wieder die sportliche Idee. Ein Sportplatz wurde geschaffen, später erweitert, und zwar in Eigeninitiative mit Pickel und Schaufel, mit Fuhrwerksgespannen und mit viel, viel Idealismus. Die Jugendmannschaft war die erste, die sogenannte Wald- und Wiesenspiele nach einem Fußmarsch in Bergheim und Bobingen-Siedlung bestritt, ohne Mannschaftskleidung und ohne Fußballschuhe. Ein Fußball war eine besondere Rarität. So entstand der Sportverein.
Die Gründungsversammlung fand am 9. Juli 1947 statt. Der Verein erhielt den Namen Fußball-Sport-Verein Wehringen, seine Farben waren weiß-blau. Gestartet wurde mit vier Mannschaften. Seine erste Vorstandschaft: Erster Vorsitzender Fritz Schneider, Stellvertreter Johann Hafner, Technischer Leiter August Schumann, Schriftführer Willi Dohrmann, Kassierer Toni Weiß, Jugendleiter Michael Kaltner, Spielausschussvorsitzender Rudolf Wagner. Besondere Erwähnung soll hier der Einsatz von August Schumann erfahren, der sich als Mäzen und spendabler „Brötchengeber“ größte verdienste erwarb. Denn für Geld war damals nichts zu haben, man zahlte nur in Naturalien.
Eine Satzung wurde erlassen. Ihr Inhalt u. a.: Zweck des Vereins ist die Hebung und Förderung der Volkskraft und der Gesundheit unter gleichzeitiger Förderung des Gemeinsinns und der Geselligkeit sowie die Erziehung der jugendlichen Mitglieder zu anständigen und ehrlichen Sportkameraden. Mitglied konnte man ab 12 Jahren werden. Aktive Mitglieder bis 25 Jahren waren verpflichtet, mindestens dreimal monatlich am Training teilzunehmen. Bis 18 Jahre betrug der Monatsbeitrag 50 Pfennig, für Erwachsene eine Mark. Eine Garnitur Spielkleidung kostete 1951 noch 191 DM, ein Schiedsrichter erhielt für die Spielleitung 6 Mark, Plakate für den Faschingsball 3 Mark, Einnahmen am Sportplatz ca. 15 DM pro Spiel, ein Trainer verdiente monatlich 6 Mark, das Guthaben des Vereins betrug bei der Generalversammlung 1951 sage und schreibe 231,66 DM. Anton Kressa erhielt damals für sein 100. Spiel ein Geschenk von 1,50 DM.